„Mason Jar Salad“ klingt super nobel, oder? Auf „Salat im Glas“ fährt man nicht so schnell ab. Ich habe in den letzten Wochen öfter mal diese Salate im Glas vorbereitet.
Nachdem ich nun beim Posten der Bilder des Öfteren gefragt wurde, wie man die Salate im Glas macht, wie man sie schichtet, was alles rein kann, wie lange sie sich halten etc., habe ich beschlossen, ihnen doch einen Blogbeitrag zu widmen.
Auch ein wenig für mich. Denn wenn ich es mal aufgeschrieben habe, dann vergesse ich das ganze Ding mit dem Einschichten vielleicht auch nicht mehr so schnell.
Ihr bekommt von mir keine Schritt-für-Schritt-Bilder, sondern eher Bilder von den fertigen Werken mit Erklärungen.
Von Anfang an
Ich habe die Mason Jar Salads schon lange auf meiner To-Do-Liste, aber irgendwas hat mich immer davon abgehalten. Was genau? Wahrscheinlich die Angst, am Ende der Woche Salatmatsche aus den Gläsern direkt in den Müll zu kippen.
Denn die Salate sollen laut verschiedener Blogs im Netz bis zu einer Woche im Kühlschrank halten.
In meinem Kopf gingen dann Sätze wie „Jaja, wer’s glaubt…!“ rum. Aber irgendwann hat meine Neugier über die Skepsis gesiegt.
Mason Jars? Hab ich nicht. Ein kurzer Abriss zu den Mason Jars gefällig?
BALL MASON JARS – EINMACHGLÄSER BEI AMERICAN HERITAGE
1858 erfand und patentierte John Landis Mason die heute bekannten Mason Jars. Die Ball Corporation, die sich schon seit langer Zeit auf die Herstellung von Glaskonserven fokussiert, ist der Grund, warum die amerikanischen Einmachgläser heute auch Ball Mason Jars genannt werden.WELCHE BALL MASON JARS GIBT ES?
Prinzipiell unterscheidet man zwischen den sogenannten Ball Mason Wide Mouth Jars (Vorratsgläser mit einer größeren Öffnung) und den Ball Mason Regular Jars (Vorratsgläser mit einer normalen Öffnung). Zudem gibt es die Vorratsgläser aus den USA auch in verschiedenen Farben und Größen. Die Größe der Ball Mason Jars reicht von 4oz bis hin zu 64oz. Bei American Heritage finden Sie die gängigsten und beliebtesten Ball Mason Jars mit einem Fassungsvermögen von 8oz (ca. 240 ml) und 16oz (ca. 480 ml).
Quelle: Ball Mason Jars
Ich nehme also lieber die Einweckgläser, die ich sowieso im Schrank sammle und für alle möglichen und unmöglichen Situationen benutze.
Erste Runde des „Salat im Glas Versuchs“
Für unsere Tochter habe ich Mason Jar Salads für eine Schulwoche fertig gemacht. Dabei habe ich mich nicht unbedingt penibel an irgendwelche Rezepte gehalten. Viel mehr habe ich alles, was noch im Kühlschrank und Küchenschrank an Salatzutaten war verwendet.
Das Ergebnis konnte sich durchaus sehen lassen und geschmeckt haben die Salate auch.
Das hat geklappt, da geht noch mehr
In den Ferien habe ich mich dann an meine Versionen gewagt. Schließlich konnte das Ferienkind sich jeder Zeit um eigenes Essen kümmern. Ich hingegen habe noch gearbeitet udn wollte nicht unbedingt nach der Arbeit rumstehen und mir einen Salat klöppeln.
Da ich an dem Tag auch noch Brötchen gebacken hatte, sah das Ergebnis dann so aus:
Und dieser Salat hat wirklich den Härtetest bestanden. Denn den letzten Salat habe ich tatsächlich exakt eine Woche nachdem ich die Salate fertig gemacht habe aus dem Kühlschrank gefischt und mit Lauch-Hack-Gemüse zusammen als Abendessen vertilgt. Es gab nichts zu bemängeln. Im Gegenteil, die Karotten hatten den Geschmack des Dressings angenommen und schmeckten richtig gut.
Bastelanleitung für Mason Jar Salat / Salat im Glas
Auf dem Bild seht ihr, wie die Dinge eingeschichtet werden sollten.
Ganz wichtig ist:
- Den Anfang macht das Dressing. Welches Dressing ihr nehmt, ist dabei völlig egal. Ob selbst gemacht oder gekauftes Dressing hängt ganz von euren Vorlieben, der zeit und den Möglichkeiten ab. Alternativ kann man sich das Dressing auch in einem separaten Behältnis mitnehmen, aber dann hätte ich ja noch mehr Döschen und Gläser im Kühlschrank rumzustehen und ich finde gerade die Möglichkeit, das Dressing schon dabei zu haben Klasse.
- Zweite Schicht: hier kommen Dinge, die gut Dressing vertragen hinein. Möglichst geschnitten, gewürfelt, mit dem Spiralschneider zerlegt oder von mir aus auch kunstvoll zu Blüten geschnitzt. Die Form ist herzlich egal, nur Euch muss es gefallen. Also rein mit den Tomaten, Paprika, Kohl, Karotten … alles das, was ihr auch als eingelegtes Gemüse fertig machen würdet.
- Dritte Schicht: hier können jetzt die Gemüse rein, die beim Dauerkontakt mit dem Dressing matschig werden würden. Gemüsesorten wie Gurke, Zucchini, Pilze, Zuckerschoten, Lauchzwiebeln.
- Vierte Schicht: Diese Schicht eignet sich super für Proteinbeigaben wie Kichererbsen, Kidneybohnen, weiße Bohnen, Eier oder auch Tofuwürfelchen.
- Fünfte Schicht: Die fünfte Schicht ist eigentlich nur die Fortsetzung der vierten. Hier kommen jetzt Dinge wie Käse, körniger Frischkäse, Hummus, Falaffel, Hackbällchen, gebratene Fleischstreifen oder Schinken zum Einsatz.
- Sechste Schicht: Jetzt kommen sie endlich, die Sättigungsbeilagen wie Reis, Nudeln, Quinoa, Bulgur oder was Euch sonst noch aus der Zutatenliste fehlt hinein.
- Siebte und Abschlußschicht: jetzt kommen die wirklich empfindlicheren Zutaten, nämlich die Blatt- und Pflücksalate wie Eisberg, Babyspinat, Feldsalat, Romasalat, Rucola. Wer mag, kann hier auch noch Sesam, Pinienkerne, Nüsse oder getrocknete Beeren dazugeben.
Und nun?
Für meine Tochter habe ich vorher mit ihr abgesprochen, dass sie weder Quinoasalat noch körnigen Frischkäse im Glas haben möchte. Also gibt es für sie Dressing, Tomaten, Paprika, Karottenspiralen, Gurke, Zucchinispiralen, Kichererbsen, Hummus, Haferflockenfrikadellen (die hatte ich noch eingefroren von den ersten Salaten) in Streifen geschnittenen Romasalat und Feldsalat.
Für mich gibt es Dressing, Paprika, Tomate, Karottenspiralen, Zucchinispiralen, Gurke, Kichererbsen, fertig gekaufte kleine Hähnchenbrustfiletstückchen (in Streifen geschnitten) körnigen Frischkäse, fertig gekauften Quinoasalat und Feldsalat.
Bevor die Gläser in den Kühlschrank gingen, sah es von oben dann so aus:
Und fertig waren 10 Gläser Salat. Also für zwei Personen für fünf Tage Salatbeilage (oder gepimpt als vollständige Mahlzeit)
Whow, was für ein langer Text bisher. dabei fehlen noch:
Tipps und Hinweise:
Wie lange hält sich das? Bis zu einer Woche geben viele Rezepte im netz an und ich kann es bestätigen. Natürlich sollten dafür die Zutaten einwandfrei sein. Besonders bei Gurke und Salat sollten noch keine matschigen Stellen dran sein.
Wie isst man das? Am Besten mit einer Gabel. Achso und man isst es nicht aus dem Glas. Sondern der Salat wird einfach kopfüber in eine kleine Schüssel oder auf einen tiefen Teller gekippt. Eventuell müsst ihr noch ein paar Teilchen aus dem Glas kratzen. Gerade cremige Dressings halten sich gerne mal am Glasboden fest.
Was sollte nicht mit rein? Bislang habe ich noch nichts gefunden, was nicth reinsollte. Ich für meinen teil würde nichts zwiebeliges in den Salat geben, weil die ätherischen Öle von zwiebeln gerne mal alle anderen Lebensmittel „infizieren“ und plötzlich der Pilz nach Zwiebel schmeckt. Ist nicht meins. Fischige Zutaten wie Garnelen, Räucherfisch oder Surimi habe ich noch nicht probiert und irgendwas in mir sagt, dass ich das nicht eine Woche lang essen möchte.
Wird das nicht matschig? Nein, wird es nicht, wenn man beim Einschichten auf die Reihenfolge achtet. Nein, auch der Salat war nicht matschig.
Muss es immer das Gleiche sein? Nein, natürlich könnt ihr von vornherein festlegen, welche Zutaten ihr verwenden möchtet und ob ihr Abwechslung im Glas haben möchtet.
Wie lange dauert das? Ganz ehrlich? Den Blogbeitrag zu schreiben hat deutlich länger gedauert. Vom Heruassuchen der Zutaten bis zum in-den-Kühlschrank-stellen habe ich für die 10 Gläser ungefähr 30 Minuten gebraucht. Und ich habe mir wirklich Zeit gelassen. Sicherlich ist es auch eine Routinefrage, wer öfter schnibbelt ist meistens schneller.
Und mein Salat im Glas hat heute auf dem Teller (ohne Zwischenstop im Glas) übrigens so ausgesehen:
Es fehlte nur noch das Dressing. Denn neben dem einschichten in die Gläser habe ich anteilig auch gleich meinen Salatteller fertig gemacht.
Das Schöne an diesen Salaten im Glas ist, dass man sie locker jeder Ernährungsweise anpassen kann. Ob nun Low Carb, dann ohne getreidehaltige Sättigungsbeilage, ketogen, da wird wahrscheinlich noch ein wenig mehr Fett hinzugegeben, vegetarisch oder vegan mit Verzicht auf die entsprechenden Beilagen. Der Kühlschrank lässt sich prima von Resten befreien oder kleine Reste vom Abendessen, die nicht mehr für eine Mahlzeit reichen, aber zu schade zum Wegschmeißen sind, können hier ihre Verwendung finden.
Einmal die Zeit in der Küche am Stück investiert ist deutlich weniger Zeit, als wenn ihr Euch jeden Tag einen Salat fertig bastelt, um ihn zum Beispiel mit zur Arbeit zu nehmen. Ihr seht, eigentlich haben die Salate im Glas nur Vorteile.
Einziger Nachteil: Der Kühlschrankplatz, der am Wochenende von den Gläsern belegt wird, bis sie aufgebraucht sind.
Mason Jar Salad oder Salat im Glas
Anleitungen
- Den Anfang macht das Dressing. Welches Dressing ihr nehmt, ist dabei völlig egal. Ob selbst gemacht oder gekauftes Dressing hängt ganz von euren Vorlieben, der zeit und den Möglichkeiten ab. Alternativ kann man sich das Dressing auch in einem separaten Behältnis mitnehmen, aber dann hätte ich ja noch mehr Döschen und Gläser im Kühlschrank rumzustehen und ich finde gerade die Möglichkeit, das Dressing schon dabei zu haben Klasse.
- Zweite Schicht: hier kommen Dinge, die gut Dressing vertragen hinein. Möglichst geschnitten, gewürfelt, mit dem Spiralschneider zerlegt oder von mir aus auch kunstvoll zu Blüten geschnitzt. Die Form ist herzlich egal, nur Euch muss es gefallen. Also rein mit den Tomaten, Paprika, Kohl, Karotten ... alles das, was ihr auch als eingelegtes Gemüse fertig machen würdet.
- Dritte Schicht: hier können jetzt die Gemüse rein, die beim Dauerkontakt mit dem Dressing matschig werden würden. Gemüsesorten wie Gurke, Zucchini, Pilze, Zuckerschoten, Lauchzwiebeln.
- Vierte Schicht: Diese Schicht eignet sich super für Proteinbeigaben wie Kichererbsen, Kidneybohnen, weiße Bohnen, Eier oder auch Tofuwürfelchen.
- Fünfte Schicht: Die fünfte Schicht ist eigentlich nur die Fortsetzung der vierten. Hier kommen jetzt Dinge wie Käse, körniger Frischkäse, Hummus, Falaffel, Hackbällchen, gebratene Fleischstreifen oder Schinken zum Einsatz.
- Sechste Schicht: Jetzt kommen sie endlich, die Sättigungsbeilagen wie Reis, Nudeln, Quinoa, Bulgur oder was Euch sonst noch aus der Zutatenliste fehlt hinein.
- Siebte und Abschlußschicht: jetzt kommen die wirklich empfindlicheren Zutaten, nämlich die Blatt- und Pflücksalate wie Eisberg, Babyspinat, Feldsalat, Romasalat, Rucola. Wer mag, kann hier auch noch Sesam, Pinienkerne, Nüsse oder getrocknete Beeren dazugeben.