So, damit ich das Grundrezept für den Streuselkuchen nicht immer wieder suchen muss, wird es jetzt auch hier verewigt. An dem Rezept von Cookie & Co hab ich inzwischen einiges nach meinem Gusto verändert, sodass die Rezepte sich schon unterscheiden.

Ihr findet im Verlauf unterschiedliche Bilder von fertigen gefüllten Streuselkuchen, weil ich das Rezept schon eine Weile nutze und immer wieder mit neuen Füllungen experimentiere. Die Fertigstellung für diesen Beitrag ist allerdings ein geteilter gefüllter Streuselkuchen mit Pudding und Pflaumenmus.

Streuselkuchen – Grundrezept gefüllter / ungefüllter

Rezept für ein Blech

Hefeteig:
500 Gramm Weizenmehl Type 405 oder 550
70 Gramm Zucker (alternativ selbstgemachter Vanillezucker, dann entfällt die Zugabe von Vanilleextrakt)
1 Teelöffel Trockenhefe (etwa 1/2 Päckchen)
80 Gramm Weizensauerteig / Anstellgut
250–280 Milliliter Milch (bei mir eher 280 g)
1 TL Vanilleextrakt (entfällt bei Nutzung von Vanillezucker)
1 Ei (Gr. M)
70 Gramm kühlschrankkalte Butter in Stücken
5 Gramm Salz
eine Prise Abrieb von einer Tonkabohne

Streuselteig:
250 Gramm kühlschrankkalte Butter in Stücken
350 Gramm Weizenmehl
250 Gramm Zucker
1 Prise Salz
1/2 Teelöffel Zimt
eine Prise Abrieb von einer Tonkabohne

Füllung nach Wunsch, Wahl und Vorlieben. Dazu später mehr.

So, jetzt muss ich noch verraten, dass ich die Übernachtgare inzwischen extrem gerne nutze, weil der Teig einfach viel feinporiger und geschmacksintensiver wird. Natürlich funktioniert auch die herkömmliche Variante, bei der der Teig relativ zügig verarbeitet werden kann, aber ich nehme mir gerne die Zeit.
Im Originalrezept wird Lievito Madre verwendet. Die habe ich selten da, aber ich habe immer Weizensauerteiganstellgut im Kühlschrank. Das wird entsprechend gepflegt und aufgefrischt, sodass ich das Anstellgut für alle meine Hefegebäcke nutze. Ob es nun 80 oder mal 85 Gramm sind, ist mir eigentlich relativ egal, denn die Zutat wiege ich tatsächlich nicht ab, hier benutze ich mein Augenmaß.
Streuselkuchen - Grundrezept gefüllter / ungefüllter

Hefeteig herstellen

Wie man Hefeteig und Streuselteig macht, habe ich nicht extra bebildert, das tut nicht wirklich Not.
Bei Übernachtgare können alle Zutaten kühlschrankkalt sein oder Raumtemperatur haben. Denn der Teig braucht außer etwas Zimmertemperatur keine extra Wärme, weil er sowieso im Kühlschrank verschwindet. Deshalb ist auch die Hefemenge recht gering. Außerdem kommt als Triebmittel ja noch der Sauerteig zum Einsatz.

Also: Für den Hefeteig werden zuerst der Sauerteigansatz, die Hefe, die Milch, der Zucker, Vanille und Tonkabohne und das Ei mit der Küchenmaschine auf niedriger Stufe rund 5 Minuten auf kleinster Geschwindigkeit verknetet. Anschließend kommen die Butterstücke und das Salz hinzu und die Geschwindigkeit wird erhöht. Der Knetvorgang kann jetzt gut und gerne schon bis zu 10 Minuten betragen. Der Teig sollte sich vom Schüsselrand lösen und nicht zu trocken sein. Eventuell muss jetzt noch etwas mehr Milch dazugegeben werden.

Nach dem Kneten fülle ich den teig in eine geölte und verschließbare Schüssel und lasse ihn bei Zimmertemperatur „anspringen“. Die Dauer hängt tatsächlich von der Raumtemperatur ab. Derzeit kann es schonmal bis zu zwei Stunden dauern, ehe der Teig anfängt, sich etwas auszudehnen. Im Sommer hingegen kann er auch schon nach einer halben Stunde beginnen, sich zu vergrößern.
Sobald der Teig sichtbar aktiv wird, stelle ich ihn in den Kühlschrank wo er am Besten über Nacht, teilweise bis zu 24 Stunden vor sich hingegen kann.

Bevor der Teig am nächsten Tag weiterverarbeitet wird, sollte er schon ein bis zwei Stunden bei Raumtemperatur stehen.
Streuselkuchen - Grundrezept gefüllter / ungefüllter

Die Variante zum gleich verarbeiten beginnt ähnlich, jedoch wird hier die Milch lauwarm erwärmt und sowohl Ei als auch Butter sollten Raumtemperatur haben.
Die Knetvorgänge bleiben gleich, anschließend muss der Teig dann nur bei Raumtemperatur gehen, bis er sich mindestens verdoppelt hat. Auch hier ist die Zeit maßgeblich von der herrschenden Raumtemperatur abhängig. Bei Temperaturen wie jetzt, um die 20 grad herum, kann der Hefeteig gut und gerne drei bis vier Stunden brauchen, um aufzugehen. Ist es jedoch Sommer und die Raumtemperatur liegt bei irgendwas um die 25 bis 28 Grad, verkürzt sich die Gehzeit auch gerne mal auf 30 bis 45 Minuten.

Streuselteig herstellen

Der Streuselteig ist eigentlich ganz einfach. Oftmals liest man etwas von mit der Hand kneten. Das ist allerdings nicht wirklich meins. Also lasse ich zuerst alle Zutaten bis auf die Butter mit dem Knethaken bei geringer Geschwindigkeit verrühren, anschließend kommen die Butterstückchen mit in die Rührschüssel und der Knethaken darf so lange weiterarbeiten, bis die Streusel die von mir gewünschte Größe haben. Das kann schonmal dauern und oftmals muss ich den Streuselteig vom Schüsselrand wieder in die Schüsselmitte befördern. Aber ich saue mir dabei die Hände nicht so ein.
Da ich die Übernachtgare für den Hefeteig bevorzuge, fülle ich auch den Streuselteig in eine Schüssel um und stelle ihn ebenfalls in den Kühlschrank. Das tut den Streuseln nichts, im Gegenteil. Ich habe das Gefühl, die Streusel werden leckerer. Kann aber auch nur ein Gefühl sein. Auf jeden Fall lassen sie sich deutlich besser verarbeiten, wenn sie kalt sind.

So, beide Teiganteile haben brav im Kühlschrank übernachtet und sind jetzt für die Verarbeitung bereit.
Streuselkuchen - Grundrezept gefüllter / ungefüllter

Streuselkuchen fertig machen

Nachdem der Hefeteig sich akklimatisieren durfte und etwa Raumtemperatur erreicht hat, wird er aus der Schüssel auf ein, mit Backpapier ausgelegtes Backblech gekippt. Auf dem Foto kann man hoffentlich die feine Porung des Teiges erkennen.
Streuselkuchen - Grundrezept gefüllter / ungefüllter

Anschließend habe ich ihn auf dem Blech verteilt. Ob das nun mit den Händen oder mit einem Nudelholz geschieht, ist dem Teig völlig Laterne.
Streuselkuchen - Grundrezept gefüllter / ungefüllter

Während der Teig in der Küche rumstand, habe ich noch aus einem Liter Milch, 2 Päckchen Vanillepuddingpulver und 4 Esslöffeln Vanille einen Pudding gekocht. Ganz stinknormaler Vanillepudding. Kein Hexenwerk, kein nichts. Vanillepudding eben. Und ja, es ist zu viel für ein halbes Blech.
Streuselkuchen - Grundrezept gefüllter / ungefüllter

Aber die Übermenge ist gewollt, weil die Reste einfach in Gläser abgefüllt werden und für die Mitmenschen zum Essen freigegeben werden.
Streuselkuchen - Grundrezept gefüllter / ungefüllter

Auf jeden Fall habe ich die Hälfte des Kuchenblechs mit Pudding und die andere Hälfte mit Pflaumenmus bestrichen.
Streuselkuchen - Grundrezept gefüllter / ungefüllter

Das Pflaumenmus wurde von mir eigenhändig gekauft. Und zwar genau diese Sorte, weil ich das am Leckersten finde. Ja, mit Stückchen. Schmeckt wie von meiner Oma gemacht.
Streuselkuchen - Grundrezept gefüllter / ungefüllter

Weiter mit dem Streuselkuchen. Jetzt sind die Streusel dran, die inzwischen auch ein wenig mehr als Kühlschranktemperatur haben.
Streuselkuchen - Grundrezept gefüllter / ungefüllter
Die werden einfach nur großzügig auf dem Kuchen verteilt und machen aus Hefeteig mit Belag einen gefüllten Streuselkuchen.

Streuselkuchen - Grundrezept gefüllter / ungefüllter

Ich mag gerne viele Streusel. Ist einfach so.

Bevor der Streuselkuchen gebacken werden kann, muss er allerdings jetzt noch einmal rund eine Stunde gehen. Ihr seht, es ist schon ein wenig mit Zeitaufwand verbunden, aber es lohnt sich wirklich.
Im Laufe der Stunde wird irgendwann der Ofen angeworfen, damit er die Backtemperatur von 180 Grad erreicht. Ober- und Unterhitze benutze ich am Liebsten, weil der Hefeteig dann nicht austrocknen und die Streusel ein wenig Farbe bekommen. Meine Umluft kann irgendwie nicht Solarium. Da bleibt das Gebäck meistens vornehm blass und ist trotzdem fertig. Will ich so nicht.

Der gefüllte Streuselkuchen bäckt im Ofen bei den angesagten 180 Grad jetzt 40 bis 50 Minuten, bis er fertig ist. Warum kene genaue Zeit? Weil der Kuchen je nach Füllung etwas länger brauchen kann.

Vorsicht, wenn ihr den Kuchen mit Pudding füllt und ihn dann aus dem Ofen nehmt. Der Pudding ist im warmen / heißen Zustand noch nicht fest und manchmal wird er ein wenig selbstständig und möchte vom Kuchenboden flüchten. Also lieber vorsichtig rausnehmen und nicht in Hektik verfallen.
Wenn der Kuchen ein wenig ausgekühlt ist, kann er natürlich auch endlich angeschnitten werden.

Und da zeigt sich, warum sich die Übernachtgare lohnt. er ist so schön fluffig.

Weiter beliebte Füllungen bei uns sind:

Nur Pudding:
Streuselkuchen - Grundrezept gefüllter / ungefüllter

Oder Apfelmus, welches mit Puddingpulver aufgekocht wird, damit es etwas fester wird

Dem Einfallsreichtum sind echt keine Grenzen gesetzt. Der Streuselkuchen lässt sich auch mit Marmelade, die weg muss füllen. Auch Nuss-Nougat-Creme ist unter den Streuseln gerne gesehen. Oder Obst. Egal ob frisch oder eingekocht. Frei nach dem Motto: was nicht bei drei aus dem Raum geflohen ist, kann hier gerne unter den Streusel rumliegen.
Und wem die Streuselkuchenvariante zu aufwändig ist, der kann ja immer noch auf den Butterkuchen ausweichen 😉

Streuselkuchen - Grundrezept gefüllter / ungefüllter

Gericht Blechkuchen
Küche deutsch
Keyword Grundrezept, Streuselkuchen

Zutaten

Hefeteig

  • 500 Gramm Weizenmehl 405 oder 550
  • 70 Gramm Zucker oder selbsgtgemachten Vanillezucker
  • 80 Gramm Weizensauerteig
  • 250 - 280 Milliliter Milch
  • 1 Teelöffel Vanilleextrakt entfällt bei Verwendung von Vanillezucker
  • 1 Ei
  • 70 Gramm Butter kühlschrankkalt in Stücken
  • 1 Teelöffel Trockenhefe
  • 5 Gramm Salz
  • 1 Prise Tonkabohnenabrieb

Streuselteig

  • 250 Gramm Butter kühlschrankkalt in Stücken
  • 350 Gramm Weizenmehl 405 oder 550
  • 250 Gramm Zucker
  • 1 Prise Salz
  • 1/2 Teelöffel Zimt
  • 1 Prise Abrieb von einer Tonkabohne

Anleitungen

  • Hefeteig:
  • Alle Zutaten bis auf Butter und Salz bei langsamer Geschwindigkeit rund 5 Minuten mit der Küchenmaschine kneten lassen
  • Butter und Salz hinzufügen und Geschwindigkeit erhöhen
  • bei höhere Geschwindigkeit weitere 8 - 10 Minuten kneten lassen
  • Übernachtgare:
  • Teig in eine geölte, verschließbare Schüssel geben und bei Zimmertemperatur anspringen lassen, bis Aktivität im Teig erkennbar ist (dauert zwischen 1 und 2 Stunden, je nach Raumtemperatur)
  • Teig in den Kühlschrank geben und über Nacht gehen lassen
  • am nächsten Tag mindestens eine Stunde vor der Weiterverarbeitung aus dem Kühlschrank nehmen
  • Sofort verarbeiten:
  • Milch lauwarm erwärmen, Butter und Ei auf Zimmertemperatur kommen lassen
  • Zutaten in der Reihenfolge wie oben kneten
  • Teig bei Zimmertemperatur mindestens verdoppeln lassen 8Dauer je nach Zimmertemperatur zwischen 30 Minuten und 3 Stunden)
  • Streusel:
  • trockene Zutaten vermischen
  • Butter in Stückchen dazugeben und mit dem Knethaken kneten lassen, bis die gewünschte Streuselgröße erreicht ist
  • Streusel mit dem Teig über Nacht im Kühlschrank stehen lassen
  • Kuchen fertig machen und backen
  • Hefeteig mindestens eine Stunde bei Raumtemperatur akklimatisieren lassen (Übernachtgare-Variante)
  • Teig auf Backblech ausrollen
  • Füllung nach Belieben auf dem Teig verteilen
  • Streusel auf dem Kuchen verteilen
  • Kuchen abgedeckt nochmal ca. 1 Stunde gehen lassen
  • Rechtzeitig den Ofen auf 180 Grad (O/U) vorheizen
  • Kuchen 40 bis 50 Minuten backen
  • vorsichtig aus dem Ofen nehmen und auskühlen lassen