Ich habe mich an Mohnstollen versucht. Mit Rosinen und ohne Rosinen. Und was soll ich sagen? Mit Erfolg!

Ich habe dieses Mal keine Work-in-Progress-Fotos gemacht, weil ich eigentlich nicht vorhatte, das Ergebnis auf den Blog zu bringen.
Aber ehrlicherweise ist es zu lecker geworden, als dass ich Euch das Rezept vorenthalten möchte. Also muss es mal ohne Bildergeschichte gehen.

Mohnstollen mit und ohne Rosinen

Für die Mohnmasse:

250 Gramm Blaumohn
250 Milliliter Milch
50 Gramm Zucker
60 Gramm Butter
100 Gramm Marzipanrohmasse
35 Gramm Grieß (Hartweizengrieß oder Weichweizengrieß)
1 Prise Salz
ca. 100 Gramm Mandelstifte
Rosinen nach Lust und Laune

Für den Stollenteig:

500 Gramm Mehl
250 Milliliter Milch
1 Teelöffel Trockenhefe (1 Päckchen)
75 Gramm Zucker
1 Prise Salz
1 Ei
60 Gramm Butter

zusätzlich

ca. 100 Gramm geschmolzene Butter
ca. 100 Gramm Puderzucker

Zuerst geht es an den Hefeteig.

Dafür wird die Milch lauwarm erwärmt und die Hefe und Zucker werden eingerührt. Anschließend folgen Mehl, Salz und Ei. Wenn alles miteinander verknetet ist, wird die Butter dazugegeben und der Teig wird mit der Küchenmaschine ca. fünf Minuten auf mittlerer Geschwindigkeit geknetet.
Nachdem der Teig erfolgreich durchgeknetet ist, kann er an einem ruhigen Ort mit einem Tuch abgedeckt so lange gehen, bis er sich sichtbar vergrößert hat. Das kann je nach Zimmertemperatur auch schonmal eine Weile dauern. Deswegen gebe ich keine Zeitangaben bei der Ruhezeit. Bei mir kommt er bei rund 30 Grad in den Ofen, dort ist er ungestört.

Während der Hefeteig also geht, habe ich die Mohnmasse zubereitet. Ich bin kein Freund von Mohnback und ich mahle meinen Mohn auch nicht. Wer den Mohn lieber gemahlen mag, darf das gerne tun.

Die Milch wird zusammen mit Butter und Zucker aufgesetzt und erhitzt, bis die Butter in der warmen Milch geschmolzen ist. Erst jetzt wird der Grieß hinzu gegeben und die ganze Masse wird aufgekocht. Nach dem Aufkochen kann die Herdplatte ausgeschaltet werden, die Restwärme des Herds reicht für den Rest der Arbeiten. Zu dem Grießbrei wird jetzt die Marzipanrohmasse gegeben und unter Rühren aufgelöst. Jetzt ist in dem topf ein marzipaniger Grießbrei, der nun mit dem Blaumohn verfeinert wird. Soll also heißen, der Mohn wird unter Rühren in den Grießbrei eingearbeitet. Anschließend werden noch die Mandelstifte und Rosinen hinzugegeben und richtig untergerührt.
Die Mohnmasse darf jetzt in aller Ruhe auf Zimmertemperatur abkühlen. Das passt zeitlich recht gut zu der Dauer, die der Hefeteig gehen muss.

Mohnstollen formen

Ist der teig ausreichend gegangen, kann er auf die bemehlte Arbeitsfläche gegeben werden.
Hier habe ich ihn zu einem Rechteck ausgerollt, das ca. einen Zentimeter Dicke hatte. Auf diesem Rechteck habe ich die Mohnmasse verteilt, aber überall rund zwei Zentimeter Rand frei gelassen.
Den Rand habe ich mit Wasser eingepinselt und anschließend den Mohnstollen geformt.
Dafür habe ich von einer Seite aus angefangen, den teig zusammen zu klappen. Zuerst habe ich den Rand über die Mohnmasse gelegt und dann ca. handbreit eingeschlagen. Das sind bei mir rund neun Zentimeter. zehn Zentimeter gehen natürlich auch.
Am Ende sollte ein etwas kürzeres Stück Teigplatte liegen bleiben.
Das kürzere Stück wird jetzt auf die bereits entstandene Stollen“rolle“ gelegt, sodass rund 1/3 bis die Hälfte des Machwerkes bedeckt ist. Die Enden werden etwas zusammengerafft und unter dem Stollen festgesteckt.
Was soll ich sagen? Der Stollen muss jetzt noch einmal rund 30 Minuten gehen. In der Zeit kann der Ofen auf 160 Grad Umluft / 170 Grad Ober-/Unterhitze vorgeheizt werden.

Der Mohnstollen muss rund eine Stunde backen.

Nach dem Backen wird der heiße (!!!) Stollen mit flüssiger Butter großzügig eingepinselt und mit Puderzucker abgesiebt. Den Vorgang mit der Butter und dem Puderzucker habe ich noch einmal wiederholt, als der Stollen ungefähr 90 Minuten ausgekühlt war. So entsteht eine dickere Puderzuckerschicht.
Mohnstollen mit und ohne Rosinen

Leider folgt jetzt der schwierigste Teil. Eigentlich sollte der Mohnstollen mindestens einen tag durchziehen. Ich habe es zumindest geschafft, ihn weitestgehend abkühlen zu lassen, bevor er angeschnitten wurde.
Mohnstollen mit und ohne Rosinen

Gelagert wird der Stollen am Besten in einer Plastiktüte an einem kühlen Ort. Er kann auch in Alufolie eingepackt werden. Das finde ich nicht ganz so doll. Wenn Teile des Mohnstollens länger als zwei Wochen gelagert werden sollen, bietet es sich an, ihn einzufrieren.

Richtig ungewohnt, so ein Beitrag mit so wenigen Bildern! Achja, warum habe ich drei Stollen auf dem einen Bild? Ganz einfach! Ich habe die dreifache Menge gebacken. Zwei der Mohnstollen haben keine Rosinen in der Mohnmasse, einer hat welche.

Natürlich könnt ihr den teig auch mit deutlich weniger Hefe ansetzen und entsprechend länger gehen lassen. Ehrlicherweise habe ich das auch gemacht, aber das klassische Rezept aufgeschrieben. Ich gebe zu meinem Hefeteig auch grundsätzlich ein wenig Sauerteigansatz, weil dadurch die Haltbarkeit verlängert wird.

Mohnstollen mit und ohne Rosinen

Gericht Gebäck
Küche deutsch
Keyword Mohnstollen, Stollen

Zutaten

Mohnmasse

  • 250 Gramm Blaumohn
  • 250 Milliliter Milch
  • 50 Gramm Zucker
  • 35 Gramm Grieß Hartweizen- oder Weichweizengrieß
  • 60 Gramm Butter
  • 1 Prise Salz
  • 100 Gramm Marzipanrohmasse
  • 100 Gramm Mandelstifte
  • Rosinen nach Lust, Laune und Geschmack

Hefeteig

  • 250 Milliliter Milch
  • 500 Gramm Mehl
  • 1 Päckchen Trockenhefe
  • 75 Gramm Zucker
  • 1 Prise Salz
  • 1 Ei
  • 60 Gramm Butter

zusätzlich

  • 100 Gramm Butter
  • 100 Gramm Puderzucker

Anleitungen

Hefeteig

  • Milch erwärmen, Zucker und Hefe hinzugeben
  • Mehl hinzugeben und beginnen, zu kneten (kneten zu lassen)
  • Salz und Ei hinzugeben
  • Butter hinzugeben und ca. 5 - 8 Minuten auf mittlerer Geschwindigkeit kneten
  • abgedeckt ruhen lassen, bis er sich sichtbar vergrößert hat

Mohnmasse herstellen

  • Butter, Zucker und Milch erwärmen bis die Butter geschmolzen ist
  • Grieß hinzugeben und unter Rühren aufkochen, Topf von der Platte nehmen
  • Marzipanrohmasse hinzugeben und unter Rühren auflösen lassen
  • Mohn unter Rühren hinzugeben
  • Mandelstifte und ggf. Rosinen ebenfalls einarbeiten
  • abkühlen lassen auf Zimmertemperatur

Stollen formen

  • Hefeteig auf einer bemehlten Fläche zu einem ca. 1 cm dicken Rechteck ausrollen
  • Mohnmasse verteilen und rundrum ca. 2 cm Rand stehen lassen
  • Rand mit Wasser bestreichen
  • von einer Seite aus einklappen.
  • zuerst den Rand einklappen, dann rund 10 cm breit weiterklappen
  • kurzes Stück über den gefalteten Teil legen und festdrücken
  • abgedeckt noch einmal ca. 30 Minuten gehen lassen
  • Ofen auf 160 Grad Umluft (170 Grad O/U) vorheizen
  • Mohnstollen eine Stunde backen
  • noch heiß mit geschmolzener Butter einpinseln und Puderzucker drübersieben
  • Abkühlen lassen und nach ca. 90 Minuten erneut mit Butter bepinseln und mit Puderzucker über sieben
  • Mindestens einen tag abkühlen und ziehen lassen (falls das gelingt 😉 )